Verhandlung und Mietvertrag

Liebe Leser,

Im letzten Blog Post haben wir Ihnen einen kleinen Überblick über die verschiedenen Wohnungstypen bzw. Häusertypen in Indien gegeben. Wir haben auch ein wenig über die Möglichkeiten geschrieben wie Sie eine passende Wohnung für sich oder Ihre Kollegen finden können. Wenn Sie nun eine Wohnung gefunden haben, wird der Makler in der Regel die Verhandlungen anstoßen. Wenn Sie keinen Makler haben, so wird dieser Schritt von Ihnen ausgehen müssen. 

In der Regel wird immer der sogenannte “asking price” genannt. Das heißt, die Miete, die der Vermieter gerne für seine Wohnung haben möchte. Diese richtet sich nicht wie in Deutschland nach Quadratmeterpreisen und auch keinerlei gesetzlicher Beschränkung. Das heißt, der Vermieter kann jeden Betrag verlangen. Natürlich muss er aber auch jemanden finden, der die Wohnung zu dem Preis mietet. Da Quadratmeterpreise unüblich sind, können Sie sich sparen danach zu fragen. Die Miete ergibt sich in der Regel aus der Lage, der Qualität des Wohnkomplexes und natürlich der Qualität der Wohnung und evtl. des Möbiliars. Da vor allem die Qualität der Wohnung und des Möbiliars stark voneinander abweichen können, kommt es oft zu erheblichen Preisdifferenzen in den gleichen Wohnkomplexen. Sie können also z.B. In dem beliebten Komplex Wellington Mews in Pune eine Wohnung für 30,000 Rs ergattern oder bezahlen auch gerne mal das Doppelte. Das kommt ganz auf den Zustand der Wohnung, wann sie renoviert wurde und welche Möblierung sie hat, an. So verhält es sich mit den meisten älteren Komplexen. Bei neu gebauten Wohnungen weisen die Wohnungen in der Regel den selben Standard auf. Von daher sind die Unterschiede geringer.

Nachdem Sie nun den asking price kennen, heißt es verhandeln. Ein guter Makler wird Ihnen in der Regel sagen können, was die ausgesuchte Wohnung in etwa Wert ist und ob der Vermieter unangemessene Forderungen stellt. Bei der Verhandlung der Miete gibt es folgende Variablen die sich untereinander beeinflussen:
- Grundrente
- Kaution (in der Regel 3-6 Monatsmieten je nach Qualität der Wohnung)
- Lock in period (Die Zeit, für die Sie sich verpflichten in der Wohnung zu bleiben)
- Escalation (Jährliche Mieterhöhung in Prozent)
- Vertragslaufzeit (legalisierte “leave and license” Verträge laufen mindestens 11 Monate und maximal 5 Jahre)

Das heißt, wenn Ihnen eine niedrige Grundrente wichtig ist, können Sie bei den Verhandlungen eine höhere Kaution oder längere Lock in period vorschlagen. Auch eine längere Vertragslaufzeit hilft oft die Miete zu drücken. Im Gegenzug wird der Vermieter eine höhere Miete verlangen, wenn Sie die Flexibilität haben wollen nach 3 oder 6 Monaten auszuziehen.

Sobald sie sich in diesen Punkten geeinigt haben steht die Vertragsaufsetzung an. In Indien werden Verträge oftmals auf Basis eines vorherigen Vertrages für die Wohnung verhandelt. Es besteht Vertragsfreiheit und es gibt keinen rechtlichen Schutz bezüglich unsäglicher Klauseln etc. Gehen Sie daher den Vertrag sehr sorgfältig durch. Ein guter Makler wird Ihnen bei der Vertragsaufsetzung helfen und Sie auf kritische Punkte hinweisen. So können Sie unangenehme Überraschungen vermeiden. 

Sobald der Vertrag von beiden Seiten abgesegnet ist, wird dieser bei einem öffentlichen “Registration office” legalisiert. Für die Legalisierung fallen variable Kosten an die sich nach der Höher der Miete, Kaution etc richten. Diese Kosten werden in der Regel von beiden Parteien zu 50% getragen. Auch wenn der Vermieter keine Legalisierung vornehmen möchte, raten wir Ihnen auf die Legalisierung (Registration in Englisch) des Vertrages zu bestehen, da Sie für viele Formalitäten wie Visaangelegenheiten oftmals einen legalisierten Vertrag benötigen. 

Nach diesem Schritt sind die Formalitäten soweit abgeschlossen! Nun steht der Einzug an. Dazu mehr im nächsten Post! :)

Ihr Team Prelocate
www.prelocate.com



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